DER SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE: Stoppen Sie die Desinformation zur Klimakrise
This petition is in German, a short summary in English can be found below.
„Beim Weltklimarat geht Alarm vor Genauigkeit“ titelt Spiegel Online am 2.November 2014 zum Erscheinen des zusammenfassenden Berichts des IPCC (Zum Vergleich: New York Times: U.N. Panel Issues Its Starkest Warning Yet On Global Warming).
In seinem Artikel drängt Spiegel-Journalist Axel Bojanowski wieder einmal die weitreichende Einigkeit von Tausenden von Experten, dass der menschengemachte Klimawandel bereits heute katastrophale Folgen hat, die Zukunft der Menschheit und der natürlichen Ökosysteme bedroht und nur wenig Zeit bleibt, das Schlimmste zu verhindern, in den Hintergrund seiner desinformierenden Berichterstattung zum Thema Klima.
Stattdessen schürt Bojanoswki wie so oft Zweifel an den Aussagen des Expertengremiums IPCC, diesmal über die angebliche Unterschlagung von Details und noch bestehender Unsicherheiten, wie schnell und wie schlimm sich Klimafolgen entfalten werden.
Guter Journalismus zeichnet sich dadurch aus, dass bei der Berichterstattung zu einem komplexen Thema, insbesondere wenn von der resultierenden Meinungsbildung die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen abhängt, die wesentlichen Schlussfolgerungen hervorgehoben werden statt Nebensächlichkeiten in den Mittelpunkt zu rücken. So haben verantwortliche Medien in der Vergangenheit Konsumenten über das wissenschaftlich erwiesene Krebsrisiko durch Rauchen aufgeklärt, statt etwa über vermeintlichen Expertenstreit oder Unsicherheiten in der Statistik zu berichten.
DER SPIEGEL gilt als Leitmedium in Deutschland. Umso erstaunlicher ist es, dass Magazin und Spiegel Online nun schon seit Jahren insbesondere durch die fast immer nach dem gleichen Muster geschriebenen Artikel von Axel Bojanowski den Eindruck verbreiten, dass Klimawissenschaftler durchweg alarmistisch seien, über kaum mehr als ungefähre Ahnungen über das Geschehen verfügen oder in erbittertem Streit liegen.
Angesichts der nur schwer vermittelbaren Dimension der Gefahren des Klimawandels und der notwendigen Transformation unserer wirtschaftlichen Aktivitäten brauchen wir einen starken, aufklärerischen SPIEGEL in Deutschland, nicht einen SPIEGEL der Journalisten wie Axel Bojanowski eine bizarr verzerrte Berichterstattung über die Warnungen der Klimaexperten erlaubt, die im Ergebnis zu Desinformation führt und den Interessen klimazerstörender Industrien in die Hände spielt.
Bei informierten Lesern hat der SPIEGEL beim Thema Klimawandel längst seine Glaubwürdigkeit eingebüßt. Der SPIEGEL sollte eine eindeutige Stellungnahme zu den Gefahren des Klimawandels veröffentlichen, um der bereits angerichteten Verwirrung entgegenzutreten und Axel Bojanowski nicht länger mit dem Thema Klima betrauen.
Update:
Inzwischen hat der „Klimalügendetektor“ (ein Projekt des
„Klimaretter“) eine aufwändige Analyse des Bojanowski „Spiegel“-Artikels
vom 2.11. erstellt: http://tinyurl.com/my5eaw6
Petition initiiert von Jens Wieting (jens@wieting.org)
Summary in English:
Over the last few years the German SPIEGEL (weekly and online) has published a number of articles on global warming with a tendency to sidetrack the key warnings of climate experts and instead portrayed the scientific community as alarmist, in conflict and having only vague understanding about climate change, written by Axel Bojanowski. Along these lines, instead of accurately reporting about Sunday's latest serious warning from the IPCC - as many credible international newspapers did around the world - the SPIEGEL published another Bojanowski story about presumable IPCC alarmism ("Alarm vor Genauigkeit/alarmism over accuracy"). The result of the pattern used in these articles is disinformation and reduced public support for strong climate action required to prevent the worst effects of climate change. This petition is calling on the executives of DER SPIEGEL to show leadership by making a statement about the urgency to address the climate crisis and remove Bojanowski from the climate file. Please sign and share.