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Info zu "SUPERMAX" Kurt Hauenstein, geboren am 14. Jänner 1949 in Wien, verstorben am 21. März 2011 in Wien, begraben seit 01. April 2011 am Wiener Zentralfriedhof:
Der Name
"Supermax"
von (c) Kurt Hauenstein gilt als Kürzel für die Vision eines optimalen Zusammenlebens, einer supermaximalen Lebensform auf Mutter Erde, in der es keinen Rassismus und keinen Chauvinismus jedweder Art mehr gibt. Dies haben bislang nur wenige Menschen begriffen. Stattdessen scheint der Künstlername von Kurt Hauenstein´s Projekt seit 1977 und dem Riesenhit "Lovemachine" nach wie vor und unüberprüft ein rotes Tuch für alle Verfechter "ernsthafter" Musik und Kulturkenner. Sicher ein Grund: Die Veröffentlichung dieser Single und der Run nach dieser Nummer fiel in eine Zeit, in der Deutschland seinen ersten Discoboom erlebte. Viele Münchner Studios schleuderten fließbandmäßig ein Plastikprodukt nach dem anderen auf den Markt. Disco war uneingeschränkt ein Schimpfwort, discophile, tanzbare Musik ein in Medien und besonders "Fachkreisen" erklärtes Unding, ‐ schlichtweg verdammenswert. Und Supermax sah man eben in diesem Umfeld. Hauenstein: "Es ist mit in die Discowelle reingerutscht. Und wir selbst waren auch nicht ganz unschuldig daran, haben wir es uns doch gefallen lassen. Aber dabei spielte halt auch eine Portion Unerfahrenheit mit dem Business eine Rolle. Das ging alles so schnell. Plötzlich bist du der Disco‐Maxl. Und da triffst du immer wieder mit den entsprechenden Medienleuten und dem entsprechenden Publikum zusammen. Dabei bleibt alles so oberflächlich! Deshalb habe ich damals auch fast mit jedem Stunk gehabt. Niemand hat sich irgendwelche Gedanken über uns gemacht. Das Image war so stark geprägt durch das einmal ausgegebene Klischee und niemand ist auf die Idee gekommen, daß hinter der Band Supermax was Interessantes stecken könnte." Hauenstein versteht seine Musik sehr wohl als Kommunikationsmittel (und Reaktionen aus dem Ausland zeigten, daß er da richtig liegt). Auch wenn er als Person nicht unbedingt der Kommunikativste ist, weil er sich mit der Zeit und ‐ je mehr boshafte, verbale Tiefschläge er wegstecken mußte ‐ in eine Unnahbarkeits‐Aura flüchtete. Doch was ihm als Selbst‐ schutz galt, wurde selbstredend als maßlose Arroganz ausgelegt. Dabei engagiert sich Hauenstein seit jeher; ‐ verbreitet humane, humanitäre Weltbotschaften, ohne dies als überzeugendes Verkaufsargument in Diskussionen einzubringen. Schon auf dem 77er Debütalbum "World of Today" protestiert er in "Watch out South Africa, here we come" gegen die Apartheid in Südafrika. Doch allein beim verbalen Bekenntnis für die schwarzen Brüder und Schwestern bleibt es nicht. Hauenstein unternahm schon damals monatelang Anstrengungen, um mit seiner gemischt‐ rassigen Band SUPERMAX in Südafrika spielen zu dürfen. "Ich bin nach Soveto gegangen, in Gegenden, wo sonst kein Weißer hingeht. In dieser Beziehung kenne ich keine Angst", erzählt er. "Ich bin auch mit meiner Frau (sie ist Jamaicanerin) und den zwei Kindern runtergeflogen und alle haben gesagt, du bist wahnsinnig. Aber ich kann nicht für etwas oder gegen etwas protestieren aus der sicheren Distanz. Wir waren auch das erste gemischte Ehepaar, das offiziell nach Südafrika eingereist ist und sich da hinstellte ‐ mit den Kindern. Da bist du jedem ein Dorn im Auge. Damals habe ich die Gefahren gar nicht bedacht, obwohl man uns sogar angedroht hatte, uns über den Haufen zu schießen." Aber Supermax spielte. Und das auch vor gemischtrassischem Publikum. Auf seinem 1980er Album "Types of Skin" verarbeitete er dann die Eindrücke und Erfahrungen dieser Konzerte auf dem schwarzen Kontinent. Schon vorher hatte er in Spendenaufrufen, bei denen deutsche Unternehmen Partnerschaften für Jamaicaner übernehmen sollten und zum Beispiel abgelegte Kleidung zur Verfügung stellen sollten, versucht, Not und Elend zu mildern. "Das ganze Unternehmen ist aber leider kläglich gescheitert, weil die damalige Plattenfirma die Aktion unbedingt kommerziell ausbeuten wollte. Man wollte mich als Weltverbesserer hinstellen. Damit wollte ich aber nichts zu tun haben, schon gar nicht, um Plattenverkäufe darüber anzuleiern, ‐ nur weil ich anderen Leuten helfen will." Grosse Medienresonanz, sogar in Stern und Spiegel, bekam der Wiener und jahrelange Wahl‐Frankfurter aber dann, als er, ‐ nicht zuletzt wegen seiner oben beschriebenen, selbstlosen Aktionen, ‐ 1983 als erster weißer Musiker zum legendären Reggae Sunsplash‐Festival nach Montego Bay, Jamaica eingeladen wurde. Erst danach setzte eine tiefergehende, inhaltliche Auseinandersetzung mit der Supermax‐Musik ein. Musikalisch setzte Supermax Kurt Hauenstein immer wieder auf sein Faible für schwarze Spielformen wie Soul, Funk, Reggae, Jazz und afrikanische Rhythmen. Als gelernter Goldschmied und bildender Künstler beschäftigte er sich seit seiner Jugend speziell auch mit Grafik‐, Werbe‐, Mode und Mediendesign. Er hatte über 100 internationale Live‐Auftritte im Jahr und arbeitete gerne für und mit jungen Talenten abseits von Politik und Monopolen zusammen. Seine Rückkehr nach Wien, in seine österreichische Heimatstadt, wo seine Kinder in der UNO‐Stadt in einer internationalen Schule mehrsprachig erzogen wurden und wo er idyllisch, aber stadtnah im Grünen wohnte, schien seinen neuen Sounds gut getan zu haben: Seine Musik, der immer ein Hauch von Traurigkeit und Melancholie anhaftete, klang plötzlich wieder frischer, fröhlicher und beschwingter. "Für mich war und ist immer faszinierend zu sehen, daß in Ländern, wo die Leute total unterdrückt werden, du trotzdem noch eine Herzlichkeit und Fröhlichkeit in den Menschen entdeckst, wo du dich nur noch wundern kannst. Wenn die Leute hier solche Probleme hätten, würden sie sich aufhängen oder erschießen."
So wünschte Kurt Hauenstein sich bis zu seinem überraschenden Tod am 21. März 2011 in Wien von seinen Mitmenschen noch, "daß sie sich endlich einmal trauen, sich richtig in Gefühle fallen zu lassen und Gefühle nicht immer als Schwäche zu begreifen. Abseits vom Schwarz‐Weiss‐Denken !!!". Kurt Hauenstein weiters: "Für mich ist und bleibt Musik und Kunst immer Ausdruck von zwischenmenschlichen Gefühlen. Für Leute mit tieferen Erinnerungen und neuzeitlichen Empfindungen !!!"
DIE STADT WIEN ehrte Kurt Supermax Hauenstein 2008 spät aber doch noch mit dem (leider nur) "Silbernen Rathausmann" und auch der grösste österreichische Musik‐Award "AMADEUS" wurde ihm in diesem Jahr für sein Lebenswerk überreicht. Ihm zu Ehren gab es dann 2009 zu seinem 60. Geburtstag ein grossartiges Geburtstagsfest im Gasometer Wien (organisiert von seinem Manager Herbert Gruber und Mr. Planet Music Muff Sopper) und eine SUPERMAX‐LEBENSWERK‐AUSSTELLUNG im Wiener Einkaufsquartier Q19 (organisiert von Joe VaKo Leitner mit Herrn Kurt Supermax Hauenstein persönlich). Besonders freute Kurt Hauenstein aber, dass er auf der Donauinsel Wien beim Festival AFRIKA TAGE WIEN mit seiner Top‐Band mehrmals (gebucht) auftreten durfte und er für die Münchner Top‐Veranstalter auch als profunder Afrika‐Austria‐Berater und Inspirator tätig sein konnte. "Dass solch ein friedliches und tolles Festival für Schwarz und Weiss Miteinander in Wien möglich ist, hätte ich anfangs wahrlich nie geglaubt" erklärte (und schwärmte) er immer wieder.
Kurt "Supermax" Hauenstein liegt seit 1. April 2011 an einem ehrenhalber gewidmeten Grab von der Stadt Wien "Kopf an Kopf" bei seinem Musik‐Schüler und Freund Hans "FALCO" Hölzl am Zentralfriedhof Wien begraben. >>> www.supermax.cc <<<
Diese Textzusammenfassung für Supermax von VAKO: http:www.vako.atDiese Idee für Ehrenplätze auf der Donauinsel Wien FÜR SUPERMAX (aber auch FÜR Georg Danzer, Ludwig Hirsch, Hansi Lang, Hans Falco Hölzl, usw.) für die politischen Rathäusler und Kulturexperten in Wien, Austria ist seit 2011 von
(c)
JOE LEITNER: www.newsleitner.jimdo.com