Ich bin eine von neun Millionen Europäerinnen, die mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt wurden. Wir tragen es als ein oft gut verborgenes, schmerzhaftes Geheimnis in uns. Viele von uns haben schon daran gedacht, sich umzubringen.

Oft können wir uns weder unseren Familien, noch unserem Freundeskreis anvertrauen. Und noch viel weniger können wir uns an die Behörden wenden, denn die Gesellschaft gibt uns das Gefühl, es sei unsere Schuld. Diese Schuldgefühle machen das Trauma des Übergriffs noch schlimmer.

Und dennoch lautet unsere heutige Botschaft an alle Betroffenen: Es ist nicht eure Schuld. Sex ohne Zustimmung ist Vergewaltigung.

Das EU-Parlament und die Kommission stehen jetzt kurz davor, diesen Grundsatz gesetzlich zu verankern. Das würde alles ändern: Die Opfer würden angehört und es gäbe mehr Gerechtigkeit. Doch Deutschland und Frankreich blockieren das Vorhaben beschämenderweise.

Lassen Sie uns ihre faulen Ausreden vor der Debatte des EU-Rats am 14. November öffentlich anprangern. Lassen Sie uns gemeinsam auf Gerechtigkeit drängen, damit Betroffene von Vergewaltigung ihr Leben wieder aufbauen können - richten wir klare Worte an die deutschen und französischen Entscheidungsträger.